Frühstart
In einem Doppelalbum präsentiert MDG als
Neuausgabe Hélène Grimauds frühe Aufnahmen
für das DENON-Label aus den Jahren 1985 bis
1992, darunter das große romantische Repertoire
von Brahms und Schumann. Sie zeigen eine
eigenwillige, früh vollendete Künstlerpersönlichkeit,
für die die Schublade „Wunderkind“ ganz offensichtlich
zu klein gewählt ist.
Heimarbeit
Zu DENON kam Grimaud, nachdem sie dem
Pariser Conservatoire demonstrativ den Rücken
gekehrt hatte. Der Mitschnitt eines privat
organisierten Chopin-Klavierkonzerts in ihrer
Heimat Aix-en-Provence gelangte nach Japan und
überzeugte die Manager sofort. In den sieben
Jahren bei DENON entstanden die fünf CDs,
allesamt mit anspruchsvollstem Repertoire.
Kraftraum
Das Programm beinhaltet die 2. und 3. Sonate und
die Klavierstücke op. 118 von Johannes Brahms,
sowie Schumanns Kreisleriana. Wie spannend,
diese Schlüsselwerke der Romantik unter den
Fingern dieser jungen und schon zu Beginn ihrer
Karriere besonders talentierten Künstlerin zu hören.
Zauberei
Technische Grenzen kennt Grimaud ganz
offensichtlich nicht. Aber die bis heute äußerst
erfolgreiche, und umjubelte Pianistin versteht es
darüber hinaus auch, ihr Publikum anzurühren und
die emotionale Saite zum Schwingen zu bringen.
Dass das vor dreieinhalb Jahrzehnten nicht anders
war, ruft diese spektakuläre Sonderedition eindrucksvoll
in Erinnerung.