Know how
Immer die gleiche Melodie, ewig der gleiche Rhythmus... Philip Glass versetzt seine Zuhörer unmittelbar in Trance. Steffen Schleiermacher weiß diese Vorgaben des Komponisten perfekt zu interpretieren. Zum dritten Mal präsentiert uns der Experte für Musik des 20. Jahrhunderts einige Werke des Minimalisten aus den USA – Kompositionen aus den Jahren 1968 und 1969, darunter das berühmte „How Now“.

Know how
Die Musik von Philip Glass erscheint absolut vorhersehbar: Bereits nach wenigen Minuten wird klar, dass kein Bruch den Notenfluss zerstören wird, kein zusätzliches Element Veränderungen herbeiführt. Trickreiches Wechseln zwischen Zweier- und Dreiermetren lässt den metrischen Puls der Musik gleichzeitig variabel erscheinen, ohne dabei einem nachvollziehbaren Plan zu folgen. Glass scheint zu komponieren wie aus einem Baukasten, mit Fertigteilen – und dennoch immer wieder überraschend...

Know how
Philip Glass hat die Werke eigentlich für sein eigenes Ensemble geschaffen. Er wollte sie mit diversen Orgeln, Saxophonen, Klarinetten und Flöten aufführen – abhängig von der Verfügbarkeit einzelner Musiker. Weitere Vorgaben machte er nicht. Steffen Schleiermacher nutzt diesen Freiraum. Er hat für diese Aufnahme „How Now“ auf dem Klavier gespielt. Die beiden anderen Stücke – „Music in Fifths“ und „Music in Similar Motion“ – präsentiert er uns in einer Version für mehrere elektrische Orgeln, die nacheinander aufgenommen und anschließend zusammengemischt wurden. Um der „historischen Aufführungspraxis“ gerecht zu werden, wählte Schleiermacher nur solche Klangregister aus, die den in den sechziger Jahren typischen Farfisa-Orgeln nahe kommen.

Know how
Steffen Schleiermacher arbeitet seit 1988 als freischaffender Komponist und international gefeierter Pianist. Er hat sich ausschließlich auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert und gilt als einer der wichtigsten Neue-Musik-Interpreten unserer Zeit. Mit der Gesamteinspielung der Klavierwerke von John Cage ist ihm der internationale Durchbruch gelungen. Diese hoch professionellen Aufnahmen haben dem Pianisten zahlreiche Preise beschert, darunter drei (!) „Echo Klassik“.