wieder da
Mit einer ungewöhnlichen Besetzung feiert das
Ensemble Concertant immer wieder große
Erfolge. Und weil das Streichquartett plus
Kontrabass allein von George Onslow mit
Dutzenden Werken bedacht wurde, hat sich das
Ensemble diesem französisch-englischen
Komponisten ganz besonders verschrieben. In
einer auch preislich attraktiven Sonderedition legt
MDG jetzt zwei lange vergriffenen CDs neu auf,
darunter auch das Klaviersextett, das als Konzert
en miniature in den Pariser Salons zum absoluten
Renner avancierte.
unterwegs
Dorthin war Onslow Anfang des 19. Jahrhunderts
zurückgekehrt, nachdem die Wirren der
Revolution den Spross eines alten
Adelsgeschlechts zunächst außer Landes
getrieben hatten. Hamburg, London und Wien
waren Stationen eines unsteten Lebens, auf
denen er mit Berühmtheiten der Zeit in Kontakt
kam, darunter Jan Ladislav Dussek und Anton
Reicha, bei denen er seine pianistischen und
kompositorischen Fertigkeiten perfektionierte.
neuer Weg
Das Klavierquintett op. 79bis entstand Mitte des
19. Jahrhunderts auf dem Höhepunkt seiner
Popularität in der berühmten und ebenso seltenen
Forellenquintett-Besetzung mit Kontrabass.
Onslow geht allerdings einen ganz anderen Weg
als Schubert, in dem die Virtuosität des Klaviers
mit Sprüngen, Arpeggien, Tonleitern, Oktaven
und anderen technischen Kühnheiten die anderen
Instrumente beinahe überstrahlt.
mehr davon!
Die Quintette für Streichquartett und Kontrabass,
Onslows Spezialität sozusagen, zeigen einen
Meister zwischen Klassik und Romantik:
Wundervoll schwelgerische Melodien in
klassischer Form atmen den romantischen Geist,
der auf vordergründige Virtuosität verzichtet.
Dafür rühren die Stücke ans Herz, das nach dem
sonoren Klang durch das profunde Kontrabass-
Fundament geradezu süchtig werden kann.