Bereicherung
„... und sein Name war Yuval, der die Orgel spielte“,
so steht es im 1. Buch Mose.
Jüdische Orgelmusik in ihrer Unverwechselbarkeit
dürfte heute kaum jemand authentischer
interpretieren als Yuval Rabin, Meister seines Fachs
und intimer Kenner der Musik seines Volkes. Eine
CD, die die Faszination nahöstlicher Folklore und die
auf ihr fußende Bereicherung der Kunstmusik
einfängt.
Bedeutung
Die ältesten Nachweise von gottesdienstlicher
Orgelmusik finden wir im alten Israel. Die offenbar
älteste Orgel („Magrephah“) aus der Zeit
Nebukadnezars hatte etwa 100 Pfeifen; sie
verschwand aus der liturgischen Praxis nach der
Zerstörung des zweiten babylonischen Tempels und
sollte bis zum 18. Jahrhundert des vergangenen
Jahrtausends aus der Synagoge verbannt bleiben.
Besinnung
Da auch in der Zeit danach geistliche Melodien nicht
präzise wiederholt werden durften (um Gewohnheit zu
verhindern), konnte die Orgel nur improvisierend
begleiten. Die über die ganze Welt zerstreute jüdische
Gemeinde entwickelte zahllose musikalische Formen.
Um eine gemeinsame Stilistik konnten sich jüdische
Künstler erst nach der Gründung des Staates Israel
bemühen.
Betonung
Die auf dieser CD vertretenen jüdischen Komponisten
stützen sich auf diese gemeinsame, als hebräisch
empfundene Idiomatik. Sie basiert nicht nur auf dem
spezifischen Tonvorrat der Volksmusikinstrumente,
auf einer an den alten Kirchentonarten orientierten
Harmonik, sondern auch auf einer Metrik, die an die
typische hebräische Sprachmelodie angelehnt ist -
die häufige Betonung eines Wortes auf der letzten
oder vorletzten Silbe.
Bestimmung
Der in Haifa geborene Organist Yuval Rabin studierte
in Jerusalem bei Elisabeth Roloff bzw. in Basel bei
Guy Bovet und schloß mit dem Solistendiplom ab.
Meisterkurse u. a. bei Nicolas Kynaston und Harald
Vogel machten aus dem Ausnahmemusiker einen bei
internationalen Festivals gefragten Organisten und
Cembalisten.