magisch
Karol Szymanowski gehört zu den ganz großen
Klangzauberern, und es ist ein Jammer, dass seine
vielfarbig schimmernde, an Strauss und Wagner
geschulte Musik so wenig gespielt wird. Eine der
ersten Aufnahmen, die das renommierte Carmina
Quartet 1991 für DENON eingespielt hat, erweist dem
polnischen Komponisten die verdiente Ehre.
Gemeinsam mit Szymanowskis Violinsonate und
deren Vorbild von César Franck, gespielt von Chee-
Yun und Akira Eguchi sind diese maßstabsetzenden
Einspielungen jetzt wieder erhältlich - dank der
Kooperation mit MDG.
erprobt
Als Szymanowski sein erstes Streichquartett schrieb,
hatte er schon allerhand Großformatiges zu Papier
und Gehör gebracht. Freier im Umgang mit Themen
und Motiven, findet er zu ungewohnten Formen. Das
erste Quartett ist eigentlich ein Fragment, die
geplante und in den Wirren des Ersten Weltkriegs
dann nicht mehr realisierte Schlussfuge liefert
Szymanowski im zweiten Quartett nach.
vollendet
Die hat es allerdings in sich: In genialer Kombination
von Doppelfuge, Sonaten- und Variationssatz beweist
Szymanowski nicht nur sein brillantes
kompositorisches Können, auch die schwebende
Tonalität trägt zum irisierenden Charakter dieses
Meisterwerks bei. Seine hochexpressive Violinsonate
aus jüngeren Jahren zeigt den spätromantischen
Überschwang, der sich nicht zuletzt an den Werken
von Brahms, Strauss und Franck orientiert.
visionär
Francks Sonate gehört zu den Meilensteinen der
Violinliteratur; die meisterhafte motivische
Verknüpfung zwischen den Sätzen gibt diesem
Spätwerk eine zyklische Geschlossenheit, die
ihresgleichen sucht. Der Tonfall gerade des ersten
und dritten Satzes lässt den französischen
Impressionismus vorausahnen – eine ideale
Ergänzung zu den bezaubernden Klängen
Szymanowskis.