attraktiv
„My, this is attractive stuff!“ schrieb der
American Record Guide zur Weltersteinspielung
sämtlicher Cellowerke von
Friedrich Kiel. Lange war die Aufnahme mit
Hans Zentgraf und Christoph Ullrich vergriffen
– jetzt sind beide CDs als fein geschnürtes
Bundle wieder erhältlich. Frisch wie am ersten
Tag klingen die abwechslungsreichen Stücke
des Brahms-Zeitgenossen, den die Berliner
Nationalzeitung zu den Besten seiner Zeit
zählte.
verborgen
Dabei war dem jungen Kiel die Musik nicht
gerade in die Wiege gelegt. Erst mit 14 Jahren
erhielt er den ersten Violinunterricht, nachdem
am Wittgensteiner Fürstenhof seine Begabung
entdeckt wurde. Zuvor hatte er sich
autodidaktisch versucht – der Drang zu
musizieren muss unbändig gewesen sein. Das
Talent auch: Nur zwei Jahre später wurde er
bereits als Geiger der Hofkapelle eingestellt;
eine Blitzkarriere, die bald in der preußischen
Hauptstadt zu triumphalen Erfolgen führen
sollte.
umwerfend
Neben drei Sonaten und einer Suite
komponierte Kiel auch eine umfangreiche
Folge von „Reisebildern“. Die romantischen
Charakterstücke illustrieren Eindrücke von
unterwegs: „Auf der Alpe“, „Einkehr“, „Am
Wasserfall“ – schon die Titel machen Lust, die
Wanderstiefel zu schnüren – auch wenn es im
„Sturm“ dann ganz schön zur Sache geht.
harmonisch
Hans Zentgraf und Christoph Ullrich erweisen
sich als ideale Partner für Kiels vielfarbige
Musik. An der renommierten Juilliard School
ausgebildet, weiß Zentgraf seinem Cello die
feinsten Nuancen zu entlocken. Mit Ullrich, der
bei Klavierlegende Leonard Hokanson und
Rudolf Buchbinder studiert hat, harmoniert er
im Duo, wie man es auf den Konzertpodien nur
selten antrifft.