Dreisatz
Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gehört zu den
größten Evergreens aller Zeiten. Die
Klangmalerei des venezianischen Violinvirtuosen
zieht einfach jeden in ihren Bann. David Gorol
und Theophil Heinke legen noch einmal nach:
Ihre Bearbeitung für Violine und Orgel nutzt den
Klangfarbenreichtum der Königin der Instrumente
und bereichert Vivaldis ohnehin breite
Palette um eine ganz neue Dimension. Dazu
noch das a-Moll Konzert, das schon Bach auf die
Orgel übertragen hatte. Dass mit der berühmten
Trost-Orgel zu Waltershausen auch noch ein
historisches Juwel im Originalklang zu hören ist,
macht aus der brandneuen Super Audio CD ein
gleich dreifaches Hörvergnügen.
Extremwert
Vor allem Vivaldis klangliche Extreme werden mit
der Orgel erheblich erweitert: Das donnert und
blitzt im Sommergewitter, dass es eine Freude
ist; dir Hörner blasen munter zur Jagd, und
spätestens, wenn die Vögel im Frühling tirilieren,
mag man die Flötenregister des denkmalgeschützten
Instruments nicht mehr missen.
Umrechnung
Die Bearbeitung ist keineswegs trivial:
Unangetastet bleibt der hochvirtuose Violinpart,
den David Gorol mit schlafwandlerischer
Sicherheit und feinem Gespür für die Dramatik
der Partitur auf modernem Instrument präsentiert.
Zugunsten eines brillanten Ausdrucks
wurde auf eine Umstimmung auf die historische
Tonhöhe der Orgel verzichtet – eine
Herausforderung für Heinke, der so in überaus
ungewöhnlichen Tonarten zu orchestrieren hat.
Beweis
Als Zugabe bieten Gorol und Heinke noch das
apart bearbeitete a-Moll-Doppelkonzert, das als
Orgelwerk im BWV 593 verzeichnet ist. Hier
konzertiert die Violine direkt mit dem zweiten
Solistenpart, der von der Orgel übernommen
wird. Das alles ist in hochfeiner Super Audio CDTechnik
eingefangen und für die Wiedergabe im
dreidimensionalen 2+2+2-Format abgemischt. So
entsteht ein modern-historisches Tongemälde in
atemberaubender Plastizität, das zum
millionenfach gehörten Original eine spannend
klangstarke Alternative bietet.