WELTERSTEINSPIELUNG
Ludwig van Beethoven
(1770 - 1827)
Ferdinand Ries
(1784 - 1838)
Trios op. 9 für Klaviertrio
Trio Parnassus
MDG 903 2270-6
(SACD)
Preis: 21,99 €
Anstellung
Wohl kaum jemand war Beethoven so eng verbunden wie Ferdinand Ries. Seine Eltern nahmen den jugendlichen Beethoven nach dem Tod der Mutter unter ihre Fittiche; Ferdinand selbst wurde später in Wien Beethovens Schüler und Privatsekretär. Das Trio Parnassus hat uns schon mit vielen Entdeckungen überrascht – hier werden erstmals die drei Klaviertrios vorgelegt, die Ries nach Beethovens Streichtrios op. 9 anfertigte und die Beethovens geschäftstüchtiger Verleger Simrock sogleich als dessen Opus Nr. 61 verkaufte.
Einstellung
Hochstapelei? Keineswegs, denn solche Bearbeitungen waren absolut üblich – und Ries beherrschte sein Handwerk ebenso virtuos, wie er mit der Tonsprache seines Lehrers vertraut war. Dennoch dürfte Beethoven von der Veröffentlichung überrascht gewesen sein – hatte ihn doch zuvor niemand darum gefragt. Dass er seinen Schüler und „Mädchen für alles“ außerordentlich schätzte, beweist ein Empfehlungsschreiben, das er dem jungen Kollegen bei dessen Abreise aus Wien mit auf den Weg gab.
"Kreativ arrangiert. Das aufnahmetechnisch perfekt in Szene gesetzte Trio Parnassus spielt alles mit feiner Artikulation, reicher dynamischer Differenzierung und vor allem mit der spielerischen Leichtigkeit, die diese Musik braucht." - Klassik Festival
"...diese Bearbeitungen sind derart aus dem Geist Beethovens entwickelt, dass sie durchaus von ihm selbst stammen könnten. Insbesondere, wenn sie so fesslend, klanglich ausgewogen und engagiert dargeboten werden wie hier." - Klassik-Festival
"...begeistern nicht nur durch die schlüssige Bearbeitung von Ferdinand Ries, sondern vor allem durch die mitreißende Wiedergabe des Trio Parnassus. Hier begegnen sich die Interpreten im gemeinsamen Schwung und in der Durchsichtigkeit der Wiedergabe." - Klassik-Heute
Zustellung
Ries versteht es, bei der Übertragung auf das Klaviertrio den Charakter der Originale zu erhalten und gleichzeitig Beethovens Tonfall für die neue Version zu finden. Die Violinstimme bleibt nahezu unverändert; das Cello übernimmt den Part der Viola, während sich die linke Hand des Klaviers um die Bässe kümmert. Da Ries auch Beethovens Verlagskorrespondenz besorgte, war der Weg zur Veröffentlichung nur ein paar Briefzeilen lang.
Richtigstellung
Heute werden die Trios richtigerweise Beethovens Opus Nr. 9 zugeordnet (die Nr. 61 gehört dem berühmten Violinkonzert). Das Trio Parnassus nähert sich diesen reizvollen Repertoireergänzungen mit dem nötigen Respekt und einer guten Portion ursprünglicher Spielfreude. In luxuriöser Ausstattung als Super Audio CD dürfte diese hochwertige Neuproduktion auch die kritischsten Beethoven-Verehrer überzeugen!
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